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Fairgame$: Scheitert Sonys Live-Service-Strategie?

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Fairgame$ vor dem Aus? – Sony stolpert weiter durch den Live-Service-Dschungel

Sonys Ambitionen im Bereich der Live-Service-Spiele haben sich in den letzten Jahren als steiniger Weg erwiesen. Während der Konzern Milliarden in diesen Sektor investiert hat, prägen gescheiterte Projekte und interne Umstrukturierungen das Bild. Ein aktueller Artikel von Paul Tassi für Forbes beleuchtet die prekäre Lage und wirft insbesondere Fragen zum Status von „Fairgame$“ auf, dem kommenden Titel von Haven Studios.

Sony und der Traum vom Live-Service-Erfolg

Seit geraumer Zeit verfolgt Sony die Strategie, sein Portfolio über traditionelle Singleplayer-Blockbuster hinaus mit persistenten Online-Erfahrungen zu erweitern. Das Ziel ist es, Spiele zu etablieren, die über Jahre hinweg Spieler binden und stetige Einnahmen generieren. Die Akquisition von Bungie, dem renommierten Studio hinter „Destiny“ und „Halo“, für 3,6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 galt als Eckpfeiler dieser Strategie. Man erhoffte sich, dass Bungie nicht nur eigene erfolgreiche Live-Service-Titel liefern, sondern auch andere PlayStation-Studios bei der Entwicklung solcher Spiele beraten könnte.

Bungie: Ein teurer Hoffnungsträger am Scheideweg

Die Erwartungen an Bungie waren hoch: „Destiny 2“ sollte weiterhin eine verlässliche Einnahmequelle sein, das neue Projekt „Marathon“ ein garantierter Erfolg, und das Studio selbst ein Mentor für andere Sony-Teams. Doch die Realität gestaltete sich komplexer. „Destiny 2“ hat nach dem Abschluss der „Light and Darkness“-Saga mit einem Rückgang der Spielerzahlen zu kämpfen. „Marathon“, ein PvPvE-Extraction-Shooter, steckt noch tief in der Entwicklung und seine frühen Playtests erhielten gemischtes Feedback, was zu einer unbestimmten Verschiebung des ursprünglich für September 2025 geplanten Releases führte. Zudem wurde Bungie selbst von Entlassungswellen und internen Kürzungen getroffen, was die Fähigkeit des Studios, andere Projekte zu betreuen oder schnell Erfolge zu liefern, erheblich einschränkt.

Fairgame$: Das Schweigen im Dschungel

In diesem Kontext rückt „Fairgame$“, der Debüt-Titel von Haven Studios, immer stärker in den Fokus. Das Spiel wurde erstmals 2023 als „kompetitives Heist-Erlebnis“ für PS5 und PC angekündigt. Es soll Spieler in die Rolle von „Robin Hoods der Neuzeit“ versetzen, die die Ultrareichen ausrauben, um die „Waage neu auszubalancieren“. Trotz der anfänglichen Ankündigung gab es seitdem jedoch kaum substanzielle Informationen oder Gameplay-Material. Berichten zufolge wurde der Release, der ursprünglich für 2025 angedacht war, intern auf 2026 verschoben. Die Stille um „Fairgame$“ und das Fehlen konkreter Details nähren die Spekulationen über seinen tatsächlichen Fortschritt und seine Zukunft innerhalb von Sonys wankender Live-Service-Strategie. Das Spiel muss sich in einem überfüllten Markt behaupten, in dem die Spieler bereits in etablierte Titel wie „Payday“ oder „GTA Online“ investiert sind.

Die Herausforderungen der Live-Service-Entwicklung bei Sony

Sonys Weg im Live-Service-Segment ist von Rückschlägen gezeichnet. Das prominenteste Beispiel ist der Multiplayer-Hero-Shooter „Concord“ von Firewalk Studios, der im August 2024 veröffentlicht und bereits zwei Wochen später aufgrund extrem niedriger Spielerzahlen und Verkaufszahlen eingestellt wurde. Weniger als 25.000 Einheiten wurden schätzungsweise verkauft, und die Spitzenwerte an gleichzeitigen Spielern lagen weit unter den Erwartungen. Sony erstattete allen Käufern den Kaufpreis und schloss Firewalk Studios im Oktober 2024. Dieser Misserfolg, sowie die Einstellung weiterer Live-Service-Projekte, zeigt die Schwierigkeiten von Studios, die von der Entwicklung von Singleplayer-Erlebnissen zu komplexen, langlebigen Multiplayer-Spielen wechseln sollen. Branchenkenner wie der ehemalige PlayStation-Chef Shawn Layden kritisieren zudem, dass viele Live-Service-Games einer „Fata Morgana“ hinterherjagen und eher „repetitive Action-Engagements“ als echte Spiele seien. Erfolge wie „Helldivers 2“, das von einem Studio mit Erfahrung in diesem Genre entwickelt wurde, bleiben eher die Ausnahme.

Fazit: Ein unsicherer Pfad im Live-Service-Dschungel

Die Situation um „Fairgame$“ ist symptomatisch für die größere Herausforderung, vor der Sony im Live-Service-Markt steht. Zwischen internen Schwierigkeiten bei Bungie, dem katastrophalen Scheitern von „Concord“ und der allgemeinen Unsicherheit vieler Projekte, wirkt Sonys Vision fragil. Auch wenn „Fairgame$“ noch nicht offiziell als gescheitert gilt und Haven Studios beteuert, das Spiel sei „auf Kurs, ein AAA-Multiplayer-Erlebnis zu liefern“, sprechen die fehlende Transparenz und die jüngsten Entwicklungen bei anderen Titeln eine deutliche Sprache. Die Analyse legt nahe, dass der Erfolg im Live-Service-Bereich nicht erzwungen werden kann, sondern Geduld, erhebliche Ressourcen und eine klare, originelle Vision erfordert. Ob „Fairgame$“ diesen Dschungel überleben und tatsächlich Fuß fassen kann, bleibt abzuwarten, doch die Zeichen deuten auf einen weiterhin schwierigen Weg für Sony hin.

Niklas Rosenberg ist ein leidenschaftlicher Content-Writer mit dem Schwerpunkt Entertainment. Mit einem scharfen Gespür für aktuelle Trends, Promi-News und spannende Hintergrundgeschichten versorgt er seine Leserschaft regelmäßig mit unterhaltsamen und informativen Inhalten. Ob Film, Musik, TV-Shows oder virale Internet-Phänomene – Niklas kennt sich in der Welt der Unterhaltung bestens aus und bringt komplexe Themen auf den Punkt. Seine Texte sind nicht nur gut recherchiert, sondern auch lebendig und verständlich geschrieben. Dabei legt er großen Wert auf journalistische Sorgfalt und Authentizität. Dank seiner kreativen Schreibe und seinem Gespür für relevante Themen begeistert er ein breites Publikum auf verschiedenen Plattformen. Als zuverlässiger Autor liefert Niklas regelmäßig Inhalte, die Leser fesseln und informieren – stets mit einem Hauch Persönlichkeit und einer Portion Leidenschaft für die Welt des Entertainments.

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