COVID-19
Deutschland eröffnet Impfzentren für Jugendliche: Was Sie wissen müssen

Die Gesundheitsminister der Bundesländer haben beschlossen, Jugendlichen in Impftestzentren sowie in Arztpraxen Impfstoffe anzubieten. Hier ist, was die Änderung bedeutet.
Deutschland eröffnet Impfzentren für Jugendliche: Was Sie wissen müssen
Am Montagabend haben sich die Gesundheitsminister der 16 Bundesländer in Abstimmung mit dem Bundesgesundheitsministerium einstimmig darauf geeinigt, Impfzentren für Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren zu öffnen.

Die Impftermine sind von Arztbesuchen und ggf. der Zustimmung eines Erziehungsberechtigten zu begleiten.
Die Veränderung hier ist eine subtile. Früher konnten sich Jugendliche in ihrer Hausarztpraxis impfen lassen. Jetzt können sie auch einen Termin bei einem der Dutzende von Impfzentren im ganzen Land buchen, die zunächst das Gewicht der Impfkampagne trugen, bevor die Hausärzte im Mai ins Spiel kamen.
Warum kam es zu der Veränderung?
Bei immer weniger Erwachsenen, die sich gegen Covid-19 impfen lassen wollen, kratzt sich die Bundesregierung am Kopf, wie sie eine höhere Impfquote und damit ihr erklärtes Ziel der Herdenimmunität erreichen kann.
Die Gesundheitsminister der Länder hoffen, dass sie durch die Erleichterung der Terminvergabe für Jugendliche der Erlahmungskampagne neue Impulse verleihen können.
Etwa 900.000 Teenager wurden bisher geimpft, was darauf hindeutet, dass die Bereitschaft der Teenager (oder ihrer Eltern) für eine Impfung groß ist.
Widerspricht die neue Verordnung den Empfehlungen der Impfkommission?
Die deutsche Impfkommission STIKO empfiehlt derzeit ausdrücklich, Jugendliche mit gesundheitlichen Problemen zu impfen, die das Risiko für einen schweren Covid-Anfall erhöhen.
Sie geben auch an, dass alle Jugendlichen dieser Altersgruppe nach Rücksprache mit ihrem Arzt geimpft werden können. Das heißt, die aktuelle Empfehlung empfiehlt oder rät nicht ausdrücklich von einer Impfung für gesunde Jugendliche ab.
Thomas Mertens, Chef der STIKO, sagte, dass die Entscheidung, Jugendliche in Impfzentren Impfungen anzubieten, den Empfehlungen seiner Gruppe nicht widerspreche.
„Dies sind nur politische Entscheidungen, es ist die Freiheit der Politik, solche im Hinblick auf die öffentliche Gesundheitsversorgung anzubieten“, sagte er.
Auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sagte, die Entscheidung sei auf Empfehlung der STIKO gefallen.
„Wir gehen einen neuen Weg, den STIKO für durchaus möglich hält. Und auf dieser Grundlage machen wir jetzt dieses Impfangebot“, sagte er.
Wie ist die Entscheidung angekommen?
Thomas Fischbach, Vorsitzender des Bundesverbandes der Kinderärzte, sagte, es sei nun an der Zeit, dass die STIKO ihre Empfehlung ändert, um ausdrücklich Impfungen für Jugendliche zu empfehlen.
„Das Risiko von Nebenwirkungen durch Impfung ist sehr niedrig, wie alle Daten aus anderen Ländern zeigen“, sagte er.
Der Impfausschuss wird voraussichtlich innerhalb der nächsten 10 Tage eine neue Empfehlung für Jugendliche bekannt geben.
Ulrich Weigeldt vom Hausarztverband sagte, die Entscheidung, Impfzentren für Jugendliche zu öffnen, hätte nach der Veröffentlichung der neuesten Empfehlung der STIKO fallen sollen.
„Mir ist geheimnisvoll, warum auf eine Empfehlung der STIKO, die auf der Grundlage weiterer wissenschaftlicher Studien eine Stellungnahme abgeben möchte, nicht gewartet werden konnte.
„Das klingt ein bisschen nach Wahlkampf“, sagte er.
Wie buche ich einen Termin für mein Kind im Teenageralter?
Der Prozess der Buchung einer Beratung und Impfung liegt in der Verantwortung der einzelnen Staaten.
Personen, die sich für eine Impfung in einem Testzentrum interessieren, sollten sich über die Online-Portale ihrer Landesverwaltung bewerben.
