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Sony PSN: Altersprüfung mit Gesichtsscan & ID-Check

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Sony führt Alters‑Check im PSN ein – Pilotstart mit Gesichtsscans, Telefonnummer & ID

Sony hat ein Pilotprojekt zur Altersverifizierung im PlayStation Network (PSN) in Großbritannien und Irland gestartet. Neue Nutzer, die in diesen Regionen ein Konto erstellen, müssen sich nun einer Altersprüfung unterziehen, wofür Methoden wie Gesichtsscans, Telefonnummern oder die Verifizierung mittels Ausweisdokumenten über den Dienstleister Yoti zur Auswahl stehen. Dieser Schritt wird von Sony damit begründet, „die beste PlayStation-Erfahrung für dein Alter“ zu ermöglichen und gleichzeitig den Schutz jüngerer Nutzer zu verbessern.

Warum der Alters-Check im PSN?

Die Einführung des Alters-Checks im PSN ist eine Reaktion auf den zunehmenden Druck auf Online-Plattformen, den Kinderschutz im Netz zu stärken. Sony betont, dass durch diese Maßnahme sichergestellt werden soll, dass Inhalte, Käufe und Community-Features altersgerecht bereitgestellt werden und Minderjährige keinen ungeeigneten Angeboten ausgesetzt sind. Für die Registrierung neuer Erwachsenenkonten wird nun ein Altersnachweis verlangt. Die Wahl des Dienstleisters Yoti ist dabei strategisch, da dieser laut eigener Aussage das Alter prüfen kann, ohne umfangreiche personenbezogene Daten zu speichern. Insbesondere in Großbritannien und Irland sind solche gesetzlichen Vorgaben zum Jugendmedienschutz verstärkt in Kraft getreten, etwa durch den Online Safety Act 2023.

So funktioniert die Verifizierung

Nutzer haben die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Verifizierungsmethoden zu wählen, die alle über den Dienstleister Yoti abgewickelt werden:

  • Mobilnummer: Hierbei wird die Handynummer verwendet, um das Alter zu bestätigen, oft indem sie mit Vertragsdaten beim Mobilfunkanbieter abgeglichen wird.
  • Gesichtsscan: Nutzer machen ein Selfie, dessen Bildpunkte von Yotis Algorithmen analysiert werden, um ein Alter zu schätzen. Diese Technologie achtet auf Altersindikatoren wie Falten, erkennt aber nicht die spezifische Person. Das Foto wird nach der Schätzung sofort gelöscht.
  • Ausweisverifizierung: Hier wird ein Foto des Ausweisdokuments (z.B. Reisepass, Führerschein) sowie ein Selfie aufgenommen. Yoti gleicht das Selfie mit dem Dokument ab und prüft dessen Echtheit. Das Dokument selbst wird nicht an Sony weitergegeben, und die Bilder werden nach der Prüfung gelöscht.

Sony unterstützt für den Verifizierungsprozess die neuesten Versionen von Chrome auf Android und Windows, Safari auf iOS und Mac sowie Edge auf Windows. Yoti gibt an, dass nach der Überprüfung lediglich das Ergebnis („über/unter“ einer Altersgrenze) an den Auftraggeber übermittelt wird, ohne direkt identifizierbare persönliche Informationen weiterzugeben.

Wichtige Hinweise und offene Punkte

  • Pilotprojekt: Der Alters-Check ist derzeit ein Pilotprojekt, das ausschließlich in Großbritannien und Irland für neue PSN-Konten zum Einsatz kommt.
  • Globale Auswirkungen: Für Nutzer in anderen Regionen, wie Deutschland, bedeutet dies aktuell keine verpflichtende Altersprüfung bei der PSN-Registrierung. Ein zukünftiger Rollout in weiteren Ländern ist jedoch nicht ausgeschlossen, insbesondere da ähnliche Regulierungen auch in der EU diskutiert werden.
  • Datenschutzbedenken: Obwohl Yoti betont, dass Daten sicher gehandhabt und umgehend gelöscht werden, können bei Nutzern Bedenken bezüglich der Weitergabe sensibler biometrischer Daten oder Ausweisinformationen an einen Drittanbieter bestehen.

Warum UK & Irland und nicht sofort global?

Die Entscheidung, den Alters-Check zunächst in Großbritannien und Irland einzuführen, dürfte mehrere Gründe haben:

  1. Gesetzliche Rahmenbedingungen: Der britische Online Safety Act 2023 und ähnliche Bestrebungen in Irland verlangen von Online-Plattformen verstärkt Nachweise zum Schutz von Minderjährigen vor schädlichen Inhalten. Diese Gesetzgebung hat ab Juli 2025 umfassende Altersverifikationspflichten eingeführt, die auch Gaming-Plattformen betreffen können.
  2. Umfang des Marktes & Kontrolle: Großbritannien und Irland bieten einen überschaubaren Markt für ein Pilotprojekt. So kann Sony technische Abläufe, die Effektivität der Verifizierungsmethoden und die Nutzerreaktionen testen und gezielt auf Probleme reagieren, bevor ein globaler Rollout in Angriff genommen wird.
  3. Regulatorische Experimente: Pilotprojekte ermöglichen es Sony, Erfahrungen mit den rechtlichen und technischen Anforderungen zu sammeln. Dies ist besonders wichtig in einem sich schnell entwickelnden regulatorischen Umfeld, wo Best Practices für Altersverifizierung noch etabliert werden.

Der Schritt ist im Kontext einer zunehmenden Regulierung von Online-Plattformen nicht überraschend. Sony nutzt die Pilotphase, um potenzielle Risiken – etwa technischer Art, datenschutzrechtliche Implikationen oder Nutzerakzeptanz – auszuloten, bevor die Maßnahmen auf größere Regionen ausgeweitet werden.

Abwägung: Sinnvoll, aber auch Fragen aufwerfend

Die Einführung eines Alters-Checks im PSN ist grundsätzlich eine sinnvolle Maßnahme zur Verbesserung des Kinderschutzes und zur Sicherstellung altersgerechter Inhalte. Dies trägt zur Einhaltung gesetzlicher Vorgaben bei und schützt Minderjährige vor potenziell schädlichen Inhalten. Die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Dienstleister wie Yoti, der eine „Privacy by Design“-Philosophie verfolgt und Daten nach der Prüfung löscht, ist ein wichtiger Aspekt.

Jedoch ergeben sich auch kritische Punkte. Die derzeitige Beschränkung auf ein Pilotprojekt in UK und Irland bedeutet, dass der Schutz und die einheitliche Nutzererfahrung global noch nicht gegeben sind. Zudem bleiben trotz der Zusicherungen von Yoti und Sony Datenschutzbedenken bestehen. Die Notwendigkeit, Gesichtsscans oder Ausweisdokumente für die Nutzung einer Gaming-Plattform bereitzustellen, kann für einige Nutzer unangenehm sein und Fragen zur Datenhoheit aufwerfen, auch wenn die Daten nicht dauerhaft gespeichert werden.

Für Nutzer ist es ratsam, sich über die angebotenen Verifizierungsmethoden und die Datenschutzbestimmungen des Dienstleisters Yoti zu informieren. Sony hat hier die Möglichkeit, den Schutz von Minderjährigen zu verbessern, muss dies jedoch mit maximaler Transparenz und Nutzerfreundlichkeit umsetzen, um Vertrauen zu schaffen.

Niklas Rosenberg ist ein leidenschaftlicher Content-Writer mit dem Schwerpunkt Entertainment. Mit einem scharfen Gespür für aktuelle Trends, Promi-News und spannende Hintergrundgeschichten versorgt er seine Leserschaft regelmäßig mit unterhaltsamen und informativen Inhalten. Ob Film, Musik, TV-Shows oder virale Internet-Phänomene – Niklas kennt sich in der Welt der Unterhaltung bestens aus und bringt komplexe Themen auf den Punkt. Seine Texte sind nicht nur gut recherchiert, sondern auch lebendig und verständlich geschrieben. Dabei legt er großen Wert auf journalistische Sorgfalt und Authentizität. Dank seiner kreativen Schreibe und seinem Gespür für relevante Themen begeistert er ein breites Publikum auf verschiedenen Plattformen. Als zuverlässiger Autor liefert Niklas regelmäßig Inhalte, die Leser fesseln und informieren – stets mit einem Hauch Persönlichkeit und einer Portion Leidenschaft für die Welt des Entertainments.

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