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Deutsche Züge verkehren wieder normal, nachdem die Gewerkschaft mit weiteren Streiks gedroht hat
Nach zwei Tagen des Arbeitskampfes fahren die Züge in Deutschland wieder normal. Allerdings gibt es keine Lösung im Tarifstreit, und es könnte zu weiteren Streiks kommen.
Deutsche Züge verkehren wieder normal, nachdem die Gewerkschaft mit weiteren Streiks gedroht hat
Ein Sprecher der Deutschen Bahn in Berlin sagte, der Verkehr sei am Morgen im Allgemeinen normal verlaufen, warnte aber vor Störungen in einigen Gebieten.
Er sagte: “Wir bitten unsere Fahrgäste, sich vor Reiseantritt auf der Website oder App der Deutschen Bahn zu informieren.”
Um 2.00 Uhr morgens hatte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihren Streik im Güter- und Personenverkehr beendet. Mit dem Streik will die GDL Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen erzwingen. Weitere Streiks sind denkbar, werden aber an diesem Wochenende nicht stattfinden.
Die GDL wird auf einer Sitzung am kommenden Mittwoch über das weitere Vorgehen beraten.
Sie haben der Deutschen Bahn die rote Fahne gezeigt
Am Freitagmorgen will die Gewerkschaft die Streiksituation in Berlin überprüfen. Zuvor hatte die Gewerkschaft mitgeteilt, dass es eine große Solidarität unter den Mitgliedern aller Berufsgruppen gebe.
Sie alle haben der Deutschen Bahn die rote Fahne gezeigt, hieß es.
Bei der Bahn sieht man das anders.
Nach einer ersten Einschätzung des Staatskonzerns vom Freitag beteiligten sich rund 5.400 der 19.700 Lokführer an dem Streik. Zudem streikten nicht nur die Stellwerker, sondern auch das Wartungs- und Servicepersonal auf den Bahnhöfen.
Laut DPA zeigt dies, dass in der Infrastrukturbranche praktisch niemand gestreikt hat.
Heute Morgen wurde berichtet, dass sich der Zugverkehr in der Region wieder normalisiert hat.
Nach Angaben der DB gab es im Osten der Republik nach dem Streik keine Zugausfälle. Diese Region war besonders stark betroffen. “Im Großen und Ganzen sieht es sehr gut aus”, sagte ein DB-Sprecher.
Die S-Bahnen in Hamburg fuhren wie geplant. Die Berliner S-Bahn teilte mit, der Betrieb laufe wieder wie geplant. Auf zwei Linien könne es jedoch zu Beeinträchtigungen kommen.
Der Streik, der am Dienstagabend im Güterverkehr begonnen hatte, betraf nach Angaben der Gewerkschaft auch die Infrastruktur.
Die Deutsche Bahn (GDL) und die GDL haben sich in der Tarifrunde auf eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent geeinigt. Uneinig sind sich die Gewerkschaft und die Unternehmensleitung darüber, wann und wie lange der neue Tarifvertrag in Kraft treten soll.
Auch die Betriebsrenten können ein Streitthema sein.
Weil sie während der Corona-Krise hohe Verluste erlitten hat, will die Bahn die Kosten des Tarifvertrags senken. Die Bundesregierung forderte von dem Konzern Einsparungen als Gegenleistung für Finanzhilfen in Milliardenhöhe.
Mit den großen Bahn- und Verkehrsgewerkschaften gibt es seit knapp einem Jahr einen Tarifvertrag. Die Beschäftigten erhalten Anfang 2022 1,5 Prozent mehr Lohn. Gekündigt wird deshalb niemand.
Die GDL weigert sich jedoch, eine Nullrunde für dieses Jahr zu akzeptieren. Sie fordert außerdem eine “Covid-Prämie” von 600 Euro als Belohnung für ihren Einsatz im Kampf gegen die Pandemie.
Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft, warnt vor weiteren Streiks, sollte die Bahn