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Technische Störung bei der Deutschen Bahn behoben, Zugverkehr in Norddeutschland
Die Deutsche Bahn AG mit Sitz im Berliner Bahntower teilte am Samstag mit, dass der Zugverkehr im Norden Deutschlands wegen einer größeren Störung oder Sabotage zum Erliegen gekommen ist.
Mit dem Hinweis auf einen vorsätzlichen Eingriff gibt die Bahn die Durchtrennung von Kabeln als Ursache an und hält weitere Beeinträchtigungen auch nach der behaupteten Behebung der “technischen Störungen” für wahrscheinlich.
“Die Sabotage an für den Zugverkehr wichtigen Kabeln führte dazu, dass die Deutsche Bahn heute Morgen den Zugverkehr im Norden für fast drei Stunden einstellen musste”, so die Deutsche Bahn.
Obwohl die Bundespolizei die Ermittlungen aufgenommen hat, gibt es auch heute noch keine Hinweise auf mögliche Tatverdächtige. Die Ermittler teilten jedoch mit, dass an einem Ort außerhalb Berlins und an einem anderen im Westen Nordrhein-Westfalens Kommunikationskabel durchtrennt worden seien.
Nach diesen ersten Erkenntnissen haben Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundesverkehrsminister Volker Wissing ihre Besorgnis und ihren Verdacht über den unglücklichen Vorfall geäußert.
Während Faeser anmerkte, dass die Deutsche Bahn bei dieser Sabotage “von vorsätzlichen Handlungen ausgehen muss”, zeigte sich Wissing von der Wahrscheinlichkeit eines Vergehens überzeugt: “Es ist klar, dass es sich um eine gezielte und böswillige Aktion handelt.”
Von Kabeldiebstahl – wie er heutzutage üblich ist – bis hin zu einem gezielten Angriff sind die Motive noch unbekannt, sagte ein Sicherheitsbeamter.
Die aktuelle Störung erfolgt jedoch nach den mutmaßlichen Sabotageakten gegen die wichtige Nord-Stream-Gaspipeline im vergangenen Monat, die die NATO und die Europäische Union dazu veranlassten, eine Warnung zum Schutz wichtiger Infrastrukturen herauszugeben. Daher kann auch die Beteiligung einer internationalen Organisation nicht völlig ausgeschlossen werden.
Die Not der Fahrgäste – Auswirkungen der Unterbrechung auf den Bahnverkehr
Durch die plötzliche Unterbrechung des Zugverkehrs am Samstag wurde eine ganze Reihe von Zugverbindungen unterbrochen. Neben den massiven Beeinträchtigungen in Teilen Norddeutschlands waren nach Angaben der Behörden auch einige wichtige internationale Strecken direkt betroffen.
Im Nahverkehr waren folgende Züge betroffen: Die Fahrten von und nach Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen in Richtung Kassel-Wilhelmshöhe, Berlin und Nordrhein-Westfalen waren unterbrochen, heißt es auf den Seiten der Deutschen Bahn.
Auch die ICE-Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Berlin, Hannover und NRW waren von dem Ausfall betroffen. Reisende aus Berlin sind daher nun gezwungen, die Verbindungen über Erfurt und Frankfurt am Main zu nutzen, um nach Köln, Baden-Württemberg und in die Schweiz zu gelangen. Auch auf diesen Strecken wurde ein Warnschild “Extrem hohes Fahrgastaufkommen” aufgestellt.
Internationale Service-Strecken, die unterbrochen wurden: Rundzüge von und nach Berlin über Amsterdam sind komplett ausgefallen. Die Züge von und nach den dänischen Städten Kopenhagen und Aarhus enden/beginnen unterdessen in Padborg, Süddänemark.
Auch die private Eisenbahngesellschaft Metronom (Metronom Eisenbahngesellschaft mbH), die viele Strecken in der Region betreibt, ist von den Sabotageakten betroffen.
Ob Nah- oder Fernverkehr, die meisten dieser Züge verursachten unzähligen Fahrgästen in Deutschland und darüber hinaus großes Kopfzerbrechen. Fahrgäste, die auf eine solche Erfahrung nicht vorbereitet waren, kämpften darum, ihr gewünschtes Ziel mit anderen Mitteln zu erreichen.
Auf den Bahnhöfen der betreffenden Region strandeten daher zahlreiche Reisende. Da die Abfahrtstafeln anzeigten, dass viele Züge verspätet waren oder ausfielen, bildeten sich schnell Schlangen an den Fernbahnhöfen, unter anderem in Berlin und Hannover.
Aber das ist kein neuer Vorfall, sagen einige Fahrgäste. Die Deutsche Bahn hat den Fahrgästen in den letzten Jahren eine ähnliche Erfahrung geboten, so dass Zugverspätungen und -ausfälle an der Tagesordnung waren.
Während solche Vorfälle im Globalen Süden regelmäßig vorkommen, sind die Menschen in den Ländern Europas und Nordamerikas nicht an solche Erfahrungen gewöhnt. Daher sind sie auch in den Schlagzeilen.
Zur Erleichterung der Fahrgäste riet die Deutsche Bahn schließlich, sich kurz vor den Fahrten telefonisch unter 030/2970, über die App “DB Navigator” oder unter www.bahn.de/reiseauskunft zu informieren.
Außerdem kündigte die Bahn besondere Annehmlichkeiten für den Tag an: “Alle Fahrgäste, die ihre für den 8. Oktober 2022 geplante Reise aufgrund der Auswirkungen der Zugfunkstörung verschieben möchten, können ihr bereits gebuchtes Fernverkehrsticket bis einschließlich 7 Tage nach Ende der Störung flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen können kostenlos storniert werden”, heißt es auf der Website.