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Was hat Coca-Cola veranlasst, die Belieferung von Edeka einzustellen?
Anfang September sah das Gericht die Sachlage anders: Mit der einstweiligen Verfügung wurde Coca-Cola untersagt, Lieferungen zu verhindern.
Der Getränkehersteller hatte zuvor die Belieferung des größten deutschen Lebensmittelhändlers eingestellt, weil Edeka den Bedarf aus Kostengründen abgelehnt hatte. Das Gericht ging damals davon aus, dass Coca-Cola durch die Festsetzung des Preises und die Durchsetzung mit Hilfe eines Lieferstopps seine marktbeherrschende Stellung missbraucht und sich kartellrechtswidrig verhalten hat.
Die deutsche Supermarktkette Edeka streitet mit dem amerikanischen Getränkehersteller Coca-Cola. Dabei geht es um eine Preiserhöhung im November 2019. Als Reaktion darauf hat Edeka seinen Filialen empfohlen, in mehreren Regionen die Bestellung zu unterbinden.
Das Unternehmen hat nun nicht nur die Preise im November erhöht, sondern auch die Bedingungen für die Verkäufer angepasst. So müssen beispielsweise Rabatte gewährt werden, wenn die Filiale die gesamte Coca-Cola-Vielfalt im Angebot hat. Dazu gehören neben Cola auch Sprite, Fanta oder das Mineralwasser Vio.
Es gibt auch Berichte, dass nicht der Preisanstieg, der auch durch andere Supermarktketten bestätigt wird, sondern Lagerkapazitäten und Sortimentsanpassungen zum Bestellstopp führten.
Edeka müsse “einseitig angekündigte Gebührenwachstumsbedürfnisse” nicht unterstützen.
Der US-Getränkekonzern soll angekündigt haben, die Belieferung der Edeka-Filialen ab 1. September einzustellen.
Das berichtet die Lebensmittelzeitung unter Berufung auf ein internes Kommuniqué des Lebensmittelhändlers. Coca-Cola soll bereits im Juli angekündigt haben, die Preise für den Einzelhandel für alle Waren und Verpackungen “im höheren einstelligen Prozentbereich” zu erhöhen – und zwar bereits zum 1. September und nicht erst wie üblich im November.
In einem internen Schreiben beschwerte sich Edeka über die “einseitig eingeführte Gebührenerhöhungsforderung für Coca-Cola, deren Höhe jeder tatsächlichen Grundlage entbehrt”. Darüber hinaus weigert sich der Konzern, die Gebührenanpassung zu unterstützen. Im Einklang mit Branchenstatistiken hat der Getränkehersteller angekündigt, Edeka nicht mehr mit seinen Produkten zu beliefern.
Steigt Coca-Cola aus der Edeka aus?
Gegenüber den Börsenmagazinen bestätigte Coca-Cola den bevorstehenden Lieferstopp nicht mehr, sondern verwies auf laufende Gespräche mit einigen Ein- und Verkaufspartnern, darunter angeblich auch Edeka.
Im schlimmsten Fall sollten die Kunden mit leeren Schränken dastehen, statt mit der großen Auswahl aus dem “Coca-Cola”-Brauimperium.
Der Getränkeriese und Edeka waren seit mehreren Jahren zerstritten: Am einfachsten wurde es zu Beginn des Jahres, als die beiden Unternehmen ihre Differenzen zumindest für kurze Zeit beilegten. Zentraler Gegenstand des Gesprächs sind in der Regel die jeweiligen Preisrichtlinien.
Auch Coca-Cola-Konkurrent Pepsi flog Ende 2021 wegen eines ähnlichen Streits aus den Regalen der Edeka-Märkte. Und erst in diesem Sommer sind die Saftmarken “Hohes C” und “Granini” nach mehr als einem Jahr Abwesenheit wieder da.
Der Grund dafür war zusätzlich eine Preiserhöhung durch den Hersteller, die Edeka nicht einfach hinnehmen wollte.
Vergleichbare Vorfälle aus der Vergangenheit
Es ist nicht das erste Mal, dass Edeka einen Bestellstopp für Waren mit einem bestimmten Logo verhängt hat. Vor einigen Jahren nahm der Lebensmittelhändler mehr als 200 Nestlé-Artikel für einige Zeit aus dem Sortiment.
Der Grund waren damals die Transportkosten, die regelmäßig von Lebensmittelhändlern aus Protest gegen die gestiegenen Kosten erhoben werden. Einige Hersteller, wie z.B. Kraft Heinz, haben vor ein paar Jahren aber auch das Gegenteil getan.
Was ist der Grund dafür?
Die Cola-Abfüllanlage hat die Preise erhöht, weil die Energiekosten höher sind. Aus diesem Grund sagt Edeka, dass sie die Preiserhöhung nicht akzeptieren und wir keine Getränke von Ihrem Unternehmen kaufen werden.